Am tiefsten Punkt der Erde

02.11.2013 15:58

Irgendwann Mitte November waren wir ja am Toten Meer, wie immer mit Laura und Denise :D Ich muss sagen, das war so ziemlich der schönste Trip bisher. Und für alle die es nicht glauben: Es stimmt! Man schwimmt wirklich oben! Wenn man dort ankommt, sieht das Meer so friedlich aus, es gibt keine Wellen, nur stilles, klares Wasser. Schließlich ist es das "Tote" Meer: darin lebt oder gedeiht nichts, dafür ist es nunmal viel zu versalzen. Keine Fische, Algen, oder andere gefährliche und eklige Wasserlebewesen. Es ist wie das Paradies - bis man reingeht. Zunächst mal hat das Wasser eine sehr merkwürdige Konsistenz, ganz schlierig und es hängt wie Öl am Körper. Und natürlich spürt man das Salz an jeder kleinen Schnittstelle - aber es sind keine Höllenqualen, denn eigentlich brennt es sowieso ein bisschen am ganzen Körper. Aber es lohnt sich, denn das Gefühl ist einfach so verrückt, dass man einfach nicht untergehen kann. Man schwebt sozusagen an der Oberfläche und man kann, wenn man will, auch entspannt dort Zeitung lesen.

Jedenfalls war es wirklich mega schön dort. Und der nächste Tag hat das fast noch getoppt: Der Nationalpark von Ein Gedi. Dort läuft man durch eine sehr schöne Landschaft gemischt aus Wüstenfelsen und Oasen mit grünen Pflanzen und unglaublichen Wasserfällen. So hatte man zwischendurch immer eine Erfrischung (wir hatten immerhin 35 Grad oder so... im Oktober :D) und außerdem ein unglaubliches Erlebnis. Nachdem man an fünf oder sechs Wasserfällen vorüber ist beginnt dann der richtige Wanderweg den Berg hinauf - und die Aussicht ist einfach der Hammer! Man hat einen wundervollen Blick über das Tote Meer und die Umgebung (also größtenteils Wüste). Kaum zu beschreiben. Und wenn man oben angekommen ist kann man sich in einer kleinen Naturquelle abkühlen, in der das Wasser so klar ist wie Glas. Wenn man Glück hat, begegnet man auf dem Weg noch ein paar Ziegenböcken.

Übernachtet haben wir auf einem kostenlosen Campingplatz direkt fünf Minuten vom Toten Meer entfernt. Eine der Guides von unserer Arbeit hatte uns ein Zelt geliehen, das einzige Problem war, dass wir keine Isomatte hatten. Also haben wir versucht, auf dem harten Boden der Steinwüste ein wenig Schlaf zu kriegen - und natürlich hatten wir alle Verspannungen am nächsten Tag. Aber dafür hat es sich allemal gelohnt! Eine weitere Herausforderung war natürlich die Verpflegung, da wir weder Kochsachen noch eine Möglichkeit zum Kühlen hatten. Wir hatten eigentlich Reissalat geplant...der leider schon am zweiten Tag schlecht war. Aber wir hatten Glück: Am ersten Abend haben wir ein paar Jungs kennengelernt, die dort auch gezeltet haben, und die leider leider zu viel Essen hatten. Da haben wir natürlich mitgeholfen, dass es nicht schlecht wurde ;) und es war wirklich lecker, weil die Jungs gegrillt haben! Den Rest der Zeit haben wir uns halt von Brot ernährt.

Fehlt nur noch der dritte Tag... Massada. Das ist eine Uralte Festungsanlage auf einem Berg, in die das jüdische Volk im 5ten Jahrhundert vor den Römern geflohen ist. Jedenfalls kann man dort mit der Gondel oder zu Fuß hoch gelangen - und wir haben uns für letzteres entschieden. Also sind wir bei 35 Grad den steilen und anstrengenden Weg hochgeklettert. Aber es hat trotzdem Spaß gemacht, trotz Hitze und praller Sonne. Wenn man sich einen Turban wickelt und genug trinkt, ist das gut zu schaffen ;)

Und nachdem wir den Aufstieg gemeistert hatten, hat uns eine sehr interessante uralte Festung erwartet, von der noch sehr viel erhalten ist. Glücklicherweise hatten wir Denise, die uns die wichtigsten Informationen zu dein einzelnen Stationen geben konnte, wie z.B. die alte Zisterne, die Badezimmer, die Zitadelle mit einem berühmten Mosaikboden usw. Die ehemaligen Bewohner von Massada hatten sich dort ziemlich gut eingerichtet.